Nachrichten aus der Ukraine: Strategien für die Seele

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Was in diesen Tagen in der Ukraine, ganz nah bei uns, passiert, ist beängstigend und überwältigend. Der Drang, ständig die neuesten Nachrichten zu lesen, ist groß.
Nicht selten gerät man dabei in eine Kette, bei der man von einer Nachricht zur nächsten hüpft. Wenn es ganz ungünstig verläuft, landet man dort, wo die Nutzer die Seiten gestalten und Meinungen statt Fakten veröffentlicht werden. Facebook und Twitter sind hier ganz vorne dabei. Nach Meinung mancher User dort befinden wir uns ja gerade mitten in einem Atomkrieg und es gibt ernsthafte Berichte darüber, wie man nun Jodtabletten am Besten dosiert.

Ukraine News
Bei manchen Beiträgen im Internet
kann man sich einfach nur an den Kopf fassen.

Da ich mich selbst auch immer wieder bremsen muss, teile ich heute meine persönlichen Tipps für eine vernünftige Nutzung und News-Abfrage. Am Ende des Artikels findest Du auch ein paar Links für Informationsquellen und zu ExpertInnen, bei denen sich meiner Meinung nach das Folgen lohnt.

Push-Nachrichten ausschalten

Das allererste, was ich im Laufe des 24. Februar getan habe: ich habe die Push-Meldungen der Nachrichtendienste am Handy ausgestellt.
Es hilft weder den Menschen im Kriegsgebiet noch mir persönlich, wenn ich alles immer sofort erfahre. Sollte etwas geschehen, das mich persönlich betreffen könnte, so werde ich über Sirenensignale und Pushmeldungen von Nina und/oder Katwarn darüber erfahren. Beide Apps sind kostenlos.

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Entscheide, wann Du dich informieren möchtest

Überlege dir, wie oft Du neue Informationen bekommen möchtest. Lege für dich selbst Zeitrahmen fest, in denen Du Nachrichten liest und dich auf den aktuellen Stand bringst. Du selbst entscheidest, ob Du 1x oder 2x täglich, alle drei Stunden fünf Minuten lang oder ganz anders Nachrichten konsumierst.
Rufe dir in Erinnerung, dass ein übermäßiger Konsum von schlechten Nachrichten Stress auslöst und einen sehr negativen Effekt nicht nur auf deine seelische, sondern auch deine körperliche Gesundheit haben kann.

Bleibe selbst relevant

Wir alle kennen diese eine unangenehme Person, die in all ihren sozialen Netzwerken scheinbar wahllos Meldungen und Posts teilt bis hin zum gefühlten Spamming. Wir alle kennen diese Menschen, die ihre persönlichen, aber für niemanden hilfreichen Gefühle aufschreiben und veröffentlichen, statt sie wie früher im Tagebuch zu bewahren.
Überlege dir vor allem in Zeiten wie diesen, ob Du zu den Menschen gehören möchtest, die das Internet unnötig vollmüllen.
Niemand stört sich an einem kurzen Statement, es ist okay, einmal die persönliche Angst zu äussern und ein ganz besonders gelungener Tweet, Zeichnung oder Karikatur darf auch geteilt werden.

Ukraine News
Hilft dein Beitrag im Internet wirklich weiter oder sind es einfach nur ganz persönliche
Gedanken, Meinungen?


Im Stundentakt Nachrichtenposts zu teilen bringt niemandem einen Mehrwert. Wer sich für die Nachrichten interessiert, wird sie direkt an der Quelle lesen und nicht auf deinem Social Media Account. Fotos, die Grauen und Entsetzen transportieren, sind wichtig, auch, um zu verstehen, wie ernst die Lage ist. Indem Du diese Fotos bei dir persönlich teilst, verursachst Du jedoch nur zusätzlichen und unnötigen Stress bei deinem Leserinnenkreis, der sich vielleicht etwas ganz anderes, nämlich Ablenkung, von deinem Account erhofft hat.
Wenn Du keine Zeit und/oder keine Möglichkeit hast, bei manchen Meldungen einen Faktencheck durchzuführen – teile die Meldung nicht!
Unterlasse um jeden Preis Schwarzmalerei und hüte dich davor, apokalyptische Fantasien zu veröffentlichen. Wir haben alle Sorgen und Ängste. Diese schön auszumalen und als Quasi-Wahrheit zu verbreiten, ist aber ebenfalls für niemanden hilfreich.

Lange Rede kurzer Sinn: konsumiere mit Bedacht und vermeide unnötige Posts.

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Werde aktiv

Mit das Schwierigste an der Situation ist, dass wir faktisch nichts tun können, um sie zu ändern. Wir müssen gerade aushalten und abwarten.

Im Kleinen kannst Du jedoch schon einiges tun. Du kannst beispielsweise auf den Seiten lokaler Hilfsorganisationen schauen, was dort aktuell gebraucht wird und dann deinen Kleiderschrank danach aussortieren.

Gut erhaltene Kleidung aussortieren.
Gibt dir eine sinnvolle Beschäftigung und hilft, wo es gerade notwendig ist.

Wenn es dir finanziell gut geht, dann magst Du vielleicht etwas davon abgeben und spenden. Möglicherweise gibt es in der Stadt, in der Du wohnst, eine Städtepartnerschaft mit der Ukraine? Dann wird es bei dir vielleicht auch private Initiativen geben, die Hilfsgüter direkt hinbringen und andere Hilfestellungen darüber hinaus geben. Magst Du dich dort engagieren?

Lenke dich bewusst ab

Tue deiner Seele etwas Gutes, indem Du bewusst schöne Dinge tust. Mache einen kleinen Spaziergang in der Vorfrühlingssonne. Gönn dir einfach mal ein Stück Kuchen. Lass den Haushalt noch ein wenig warten und mach am Wochenende einen Mittagsschlaf.
Viele Ideen findest Du in meinem Artikel 50 Ideen, mit denen ein schlechter Tag besser wird.

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Titelfoto: ontzet


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