Glück sieht für mich so aus: ein fluffiger Teig mit einer dicken Schicht fest-cremigem, süßen Vanillepudding und darüber eine zartschmelzende Decke aus Schokoladencreme.
Wenn dir das bekannt vorkommt, dann freust du dich sicher über ein Rezept für Puddingkuchen. Er ist auch als Nigeriakuchen, Kongokuchen, Sambakuchen oder Keniaschnitte bekannt, ich finde allerdings das Wort “Puddingkuchen” weitaus treffender.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals zu Studienzeiten in meiner nicht ganz so harmonischen WG eine “Platte” – so hieß die Maßeinheit beim Bäcker für etwa vier Stück von diesem leckeren Kuchen – mitgebracht hatte. Eine meiner Mitbewohnerinnen war so angetan davon, dass sie direkt die Hälfte des Kuchens gefuttert hat. Dann wollte sie wissen, woher ich ihn habe, weil sie sich ebenfalls welchen kaufen wollte. Als ich ihr sagte, dass dies der Kongokuchen von der Bäckerei XY sei, ist sie komplett ausgerastet. Ob der Kuchen Kongokuchen heisse, weil die Leute da so dunkle Haut hätten?
Es folgte noch ein langer, lauter Monolog über “Sensibilität in der Sprache”, den ich glücklicherweise nicht mehr aus meinem Gedächtnis abrufen kann. Die Verkäuferinnen in jener Bäckerei haben auf jeden Fall an einem der nächsten Tage auch ihr Fett abbekommen.
Vielleicht hat sie sogar herausbekommen, dass in einer anderen Bäckerei in der Stadt ein ähnlicher Kuchen als Nigeriakuchen verkauft wurde. Wer weiß.
Auf jeden Fall sind seitdem beide Worte für mich untrennbar mit jener cholerischen, unsympathischen Mitbewohnerin verknüpft und ich habe schon damals, lange bevor eine allgemeine Sensibilität für vielleicht nicht ganz so glücklich gewählte Begriffe durch unsere Gesellschaft ging, angefangen, den Kuchen nur noch “Puddingkuchen” zu nennen.
Übrigens, wo wir schon mal dabei sind: ich habe auch einen Artikel über Matschbrötchen samt “Rezept” für dich!
Leider wohne ich schon lange nicht mehr in der Stadt, in der ich studiert habe. Hier habe ich bisher keinen vergleichbaren Kuchen gefunden. Deshalb habe ich so lange herumexperimentiert, bis er dem Original am nächsten kommt – und backe ihn mir einfach selber, wenn ich Appetit darauf bekommen.
Zutaten für einen Puddingkuchen:
Boden
80g weiche Butter
75g Zucker
2 Eier L oder 3 Eier M
80g Mehl
1 Messerspitze Backpulver
Puddingcreme
650ml Milch
2 Tüten Vanillepudding-Pulver
50g Zucker
Decke
Butterkekse
180g Schokolade (Sorte je nach Geschmack, damit es nicht zu süß wird, sollte mindestens 1/3 Zartbitter sein)
100g Sahne
1 Esslöffel Kokosfett
Schlage die Butter schaumig und lass den Zucker dazurieseln. Gib dann die Eier dazu und misch Mehl mit Backpulver. Anschließend die Mehlmischung unterrühren und den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Form (ca. 30cm x 23cm, wir haben diese genommen) streichen.
Bei ca 170° etwa 20 Minuten backen. Unbedingt nach 15min die Stäbchenprobe machen.
Danach kurz in der Form auskühlen lassen.
Währenddessen den Pudding nach Packungsanweisung jedoch mit unseren Mengen zubereiten. Sofort nach dem ersten Aufkochen vom Herd ziehen.
Den Boden in eine kleinere Form (ca. 26cm x 19cm, hier haben wir eine kleinere Version der Form oben verwendet) stürzen, er schrumpft ein wenig während des Erkaltens.
Den Pudding darübergiessen, gleichmäßig verstreichen und dicht an dicht mit Keksen belegen.
Noch einmal kalt stellen.
Sobald der Kuchen kalt ist, kann die Decke aufgetragen werden. Dazu die Sahne erwärmen und die kleingebrochene Schokolade unter Rühren darin auflösen. Das Kokosfett darin schmelzen lassen.
Anschließend die Schokoladensahnemischung über die Kekse gießen und gleichmäßig verstreichen.
Den Kuchen nochmals kühlen.
Er schmeckt wunderbar, wenn er fünf Stunden im Kühlen durchziehen durfte und vor dem Verzehr die Zimmertemperatur annehmen kann.
Durch die Konsistenz der Pudding- und Schokoladencremes klebt nichts an der Form. Die Schokoladendecke ist elastisch und fest und lässt sich leicht schneiden ohne zu zerbrechen.
Wer braucht bei so einem einfachen, super leckeren Rezept noch Kuchen vom Bäcker? 😉
Guten Appetit für diesen leckeren Puddingkuchen! Und wenn du ihn ausprobiert hast, dann lass mir doch einen Kommentar da, wie er geschmeckt hat.
Übrigens: ich verrate dir auch mein Familienrezept für perfekten Butterkuchen!
3 Gedanken zu „Puddingkuchen mit Schokodecke: einfach und leicht gemacht.“
Hast du in Gö studiert? 🙂 seit einem Jahr heißt er nicht mehr so…
Hallo Samira,
genau, da habe ich studiert. Ich war ewig nicht mehr da, fürs nächste Jahr nehme ich mir mal einen Besuch vor 😊